Es war ein besonderer Tag.
Am vergangenen Freitag feierte der Düsseldorfer Marketing-Club sein 60-jähriges Bestehen. Knapp 700 geladene Gäste fanden sich im Radschläger-Saal an den Rheinterrassen ein. Darunter, selbstverständlich, zahlreich erschienene Wirtschaft- und Marketing-Prominenz. Handelsblatt-Oberverleger Gabor Steingart, Herr Underberg, Mercedes-Markenchef Dr. Thiemer, 3M-Geschäftsführer Reza Vaziri und auch OBI-Gründer Manfred Maus. Sie alle waren gekommen um zu gratulieren.
Plötzlich, tuscheln. „Schau mal wer da ist. Ist er das? Das ist er doch.”
Ein grauhaariger Herr mit rotem Brillengestell bahnt sich mit seiner Gattin den Weg durch die Empfangshalle. Er war gekommen. An seinem eigenen Geburtstag. Um genau zu sein, seinem zweiten 5. Geburtstag nach seinem tragischen Sportunfall. „Es ist sein erster Besuch einer Veranstaltung dieser Art“ verrät uns seine Frau. Mittlerweile ist er 72 Jahre alt.
Bernd M. Michael.
Ex-GREY Chairman & CEO in Europa, Middle East & Africa.
Ex-GWA Präsident.
Ex-Präsident des Marketing-Verbandes.
Ex-EACA Präsident.
Gründer der Mediacom.
Gründer der „Young President Organization”.
Autor und Herausgeber des „Werkbuch M“.
Mitglied der „Hall of Fame“.
…
Kurz: BMM.
Hätte er an diesem Tag nicht bewusst auf sein Markenzeichen, die rote Krawatte, verzichtet, hätte er vermutlich noch bis Mitternacht Hände schütteln müssen. So haben ihn dann nur nur 574 der 700 Gäste auf Anhieb erkannt. Wo BMM war, durfte natürlich auch seine langjährige „Tagesmutter, rechte Hand und linke Gehirnhälfte“ Ulla Burkard nicht fehlen. Ein vertrautes, schönes Bild. Wir waren komplett. Der Gala-Abend konnte also beginnen. MCD-Präsident Dirk Krüssenberg ergriff das Wort. Und nach nur wenigen Minuten richtete sich der Scheinwerfer-Lichtkegel eben auf Herrn Michael.
„Lieber Bernd, wir freuen uns heute alle sehr, dass du uns endlich mal wieder besuchen kommst.“
BMM wird an diesem Abend mit der bronzenen Radschläger-Statue für sein Lebenswerk und seine Verdienste im Marketing-Club und -Verband ausgezeichnet. Für über 40 Jahre im Auftrag der Marke. Es gibt minutenlange Standing Ovations und der ein oder andere Gast musste sich beherrschen, um nicht doch ein Tränchen zu verdrücken.
„Ich bin bei 50 %.“ verrät er uns. „Meine Frau sagt aber, es seien schon 70“. Er lacht. Es schien, als hätte der „Meister der Marken“ und einstige Mittelpunkt der deutschen Werbeindustrie seinen Weg zurück nach Hause gefunden. Der Moment der Preisübergabe. BMM streckte seine Auszeichnung gewohnt dynamisch in die Höhe – Eine leichte Übung, schließlich hatte er Jahrzehnte und mit gefühlt 100 Effies üben können.
Nicht nur für Herrn Michael, und die Besucher der Club-Gala sondern auch für „Michaels Erben“ aus der Agenturszene war der Abend etwas Besonderes. Es sind Persönlichkeiten wie BMM die uns zeigen, dass man mit harter Arbeit und der richtigen Denke auch in der „Werbung“ zur Marken-Ikone werden kann.
Seine einstigen Leitsätze gelten noch heute: „Sie müssen so oft wie möglich bei Ihrem Kunden sein. Nur so können Sie verstehen, was ihn bewegt.“ predigte er. Der Kreativ-Unternehmer hat sehr früh erkannt: „Wir wecken die Branche auf – nur, wer Marke ist, kann selbst Druck ausüben.“ Oder „Als Dienstleister warte ich nicht, bis der Kunde mich anruft – ein guter Berater schafft sich seine Aufträge selbst. Und wenn einem was einfällt, vermehrt sich das Geschäft von allein.“
Für aktuelle Akteure und den Nachwuchs ist und bleibt er ein Vorbild.
Sein Besuch der Gala hat die Marke „BMM“ zurück in unser Blickfeld gerückt. Auf das wir uns noch lange Zeit von seinen Geschichten erzählen und von ihm lernen.
Herzlichen Glückwunsch und bis bald, Herr Michael.
Mehr zur Karriere von BMM:
http://www.wiwo.de/unternehmen/portrait-bernd-m-michael-gilt-als-meister-der-marken/5374126.html