Vergangenes Wochenende war ich beim Reisebloggerworkshop im wunderschönen Meran. Das Meraner Land und Cross PR luden ca. 15 Blogger zum offenen Austausch über Professionalisierung, Networking, Onlinevermarktung und Kooperationsmöglichkeiten ein.
Die drei renommierten Blogger Mia Bühler (uberding), Norman Roehlig (i-ref) und Jan-Peter Wulf (*nomyblog) lieferten mit ihren Workshops eine gute Diskussionsbasis zwischen Destination, Agenturen und Bloggern.
Ich wage hier einige aufgegriffenen Thesen zu besprechen. Über das Rahmenprogramm mit Sightseeing und Kulinarik berichte ich in meinem privatem Blog.
“Merkel hat teilweise Recht. Wir befinden uns im Neuland.”
Innerhalb der drei Workshops wurde eines immer deutlich. Es gibt bis dato noch keine festen Regeln beim Zusammenarbeiten an die man sich halten “muss”! Weder gibt es festgeschriebene Vergütungsmodelle zwischen Anbieter und Publikationsplattform (vereinfacht, da einige Blogs sich lieber als Magazin deklarieren). Noch gibt es Kooperationsvorlagen die das Maß der Dinge sind.
“In der Kommunikationsbranche ist ein offener Dialog wirklich wichtig.”
Basierend auf der ersten These “Wir befinden uns im Neuland”, möchte ich explizit noch auf diesen Punkt hinweisen: Nur eine offene Aussprache von Erwartungen auf Seiten der Agentur und den Wünschen der Blogger kann zur gegenseitigen Befruchtung führen. Nichts ist schlimmer als ein hinterherjammern verpasster Chancen. Im schlimmsten Fall auch auf einer Bühne wie des eigenen Blogs.
“Liebe Blogger, nimmt euch bitte nicht zu wichtig.”
Wie i-Ref Gründer und Agenturinhaber Norman so schön betonte: “Ihr solltet wissen, was euer Medium wert ist, aber überschätzt dieses nicht!” Eine Jessica Weiß von Journelles (früher Les-Mads) hat vielleicht eine relevante Reichweite und schafft es mit ihrer 24/7 Disziplin ihren Blog zum Fulltime-Job zu machen. Selbst ein Blog wie i-Ref hat es mit einer Besucherzahl von 150.000 Unique Visits lediglich im vergangenen Jahr geschafft 24.000 Euro Umsatz zu generieren.
Außerdem: Fühlt euch nicht direkt angegriffen, wenn ihr eine standardisierte Pressemitteilung erhaltet. Wie Magazine, seid auch ihr ein Teil in der Wertschöpfungskette. Wenn ihr eine Pressemitteilung für nicht passend empfindet, ignoriert diese oder weist die zuständige Agentur freundlich darauf hin. Vielleicht ergeben sich daraus sogar andere Möglichkeiten?
“Blogger zählen nicht zur relevanten Zielgruppe.”
Eine gut vernetzte Community wie es Reiseblogger sind, bilden von vorhinein eine gewisse Leserschaft. Wichtig für eine Vermarktung sind jedoch die unabhängigen Leser, die ein Medium erst Werberelevant machen.
“Kommunikation ist nicht einmalig sondern kontinuierlich.”
Blogger sollten keine Angst davor haben, eine Chance auf Zusammenarbeit auszulassen. Oftmals deckt sich das Konzept nicht mit dem Format bzw. Ausrichtung des Blogs. Viele Blogger versuchen dann krampfhaft sich dem Konzept anzupassen. Das kann mittel- und langfristig nicht gut gehen. Für keinen!
“Blogger, traut euch!”
Ihr wartet da drauf, entdeckt zu werden? Warum nicht den Spieß umdrehen und auf Agenturen oder Marken zugehen? Unternehmen freuen sich über Konzepte die zur Brand passen. Lernt Marken und die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen!
Die oben genannten Tipps beziehen sich natürlich auf Blogger die das Ziel haben, ihre Plattform zu monetisieren. Vielen Dank an alle Teilnehmer und Veranstalter für diesen tollen Workshop. Ich habe selten eine so offene Veranstaltung besucht, wo die Meinungen aller Parteien so offen zu Wort gekommen sind.
Photo Credit: Daniela Skrzypczak – Reiseknipse