Was funktioniert besser: Mini-Giraffe oder Karl-Lagerfeld?

by Alessandro on 16. Mai 2011

Alex Bogusky hat mal gesagt “The most effective way to market a product is to jump into the conversation that pop culture is having with itself.” Klingt irgendwie einfach und für jemandem wie Alex Bogusky (Ex-Kreativ Chef von Crispin Porter & Bogusky) ist es sicherlich auch, aber für alle anderen die sich fragen “wie geht das” habe ich mich auf die Suche gemacht und 4 Beispiele von Marken gefunden, die  auf sehr unterschiedlicher Art & Weise es schnell geschafft haben, Teil der Konversation zu werden.

Smirnoff Raw Tea: ein Lied sagt mehr als 1000 GRPs

Vor vier Jahren führte Smirnoff eine neue Variante namens “Raw Tea” ein und um die besonders wählerische Zielgruppe zu erreichen und sie für die neue Variante zu begeistern, entwickelte JWT New York keine typische HORECA-Kampagne  (Hotels, Restaurant und Cafe-Bereich) sondern schrieb einen Song, “Tea Partay”, der die typischen Clichés der goldenen Westcoast-Jugend auf eine sehr unterhaltsame Art & Weise nutzt:

Mittlerweile wurde das Video mehr als 5 Mio. mal auf Youtube gesehen und selbst CNN hat damals über diese Produkteinführung berichtet. Was diese Idee bemerkenswert macht, ist, dass Smirnoff damals eine der ersten Marken war, die sich getraut hat in diesem innovativen Format zu investieren und selbstironig mit dem “braven/kindischen” Image von Ice Tea umgegangen ist. Mittlerweile wurde dieses Format von vielen kopiert wie zum Beispiel von Yeo Valley – und wie es Charles Caleb Colton sagte : “imitation is the sincerest form of flattery”, ist das sicherlich ein Zeichen von Erfolg :

Direct TV: eine Mini-Giraffe stiehlt einen russichen Oligarch die Show

Im hartumkämpften nordamerikanischen Markt für “on demand TV” brauchte Direct TV eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne, die die Marke hilft eine technik-affine  Zielgruppe auf ungewöhnlicher Art anzusprechen. Mit dem viralen Spot “Opulence” gelang es Grey New York nicht nur für sehr viel Gesprächstoff zu sorgen (fast 2 Mio. Views auf Youtube) sondern auch eine  neue und mittlerweile sehr beliebte Tierart in die Welt zu setzen.

Warum hat das so gut funktioniert? Sicherlich spielen mehreren Faktoren eine Rolle aber die Liebe zum Detail (Casting, Deko, Text “Opulence, I has it”) ist für mich der entscheidenden Faktor. Und die Liebe zum Detail zeigt sich nicht nur in der Umsetzung des viralen Spots sondern auch dadurch, dass die Idee sehr unterhaltsam online verlängert worden ist. Grey kreiirte die “Sokoblovsky Farm”, eine Seite wo Menschen mehr über die Mini-Giraffe erfahren und sie auch per live cam verfolgen konnten. Auf der Seite konnte man sich sogar für eine  für eine Mini-Giraffe anmelden. Ich habe es getan und bekam die folgende Meldung (zum vergrößern einfach auf das Bild klicken):

 

 

 

 

 

 

 

Einen Vergleich zwischen der Direct TV und Sky Kampagne mit Karl Lagerfeld wäre gewagt und sicherlich nicht sehr sinnvoll, da die Kampagnen aus strategischer Sicht ganz unterschiedliche Ziele verfolgen aber beide verkaufen ein sehr ähnliches Produkt und mich würde interessieren, welche der beiden Kampagnen euch am stärksten anspricht.

Love Jozi: Wie eine Marke erfolgreicher wird in dem sie ein Plagiat von sich selbst auf den Markt bringt

Love Jozi ist eine erfolgreiche T-Shirt Marke aus Südafrika, die es mit einer sehr unkonventionellen Idee geschafft hat einen neuen Markt für sich zu erschliessen und dabei viel Buzz für sich zu generieren:

Das eigene Plagiat ist mittlerweile extrem beliebt und macht 75% des Umsatzes aus. So wie Direct TV hat Love Jozi sehr viel Liebe zum Detail gezeigt, als es zum Beispiel um die Wahl von Vertriebskanäle ging (Flohmärkte, Straßenverkäufer). Und auch Love Jozi hat Mut gezeigt, denn sie hat es zwei Jahren!!!! durchgehalten, bevor sie es den Medien und den Markenfans verriet, dass Luv Jozi ein Plagiat aus dem eigenem Haus war.

Beim letzten Beispiel handelt es sich um SDIA. Wahrscheinlich denkt ihr, dass ihr diesen Namen (oder sollte ich sagen den Begriff) nie gehört habt. Aber ich kann euch garantieren, dass ihr ihn mehr als 100 Mal gehört habt und das ist das geniale an dieser Kampagne. Hier geht es zur Auflösung des Rätsels:

Natürlich ist das Lied Geschmackssache aber was nicht zur Debatte steht ist der innovative Ansatz, um ein Thema was Teenagers nicht mehr hören wollten wieder zum Talk of the town zu machen, in dem man die Botschaft “so einfach kann man sich anstecken lassen” mit dem richtigen Medium geschickt kombiniert.

Ich wünsche euch einen guten Start in die Woche und allen BVB-Fans wünsche ich gute Erholung nach dieser gigantischen Meister-Party!

 

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