“Pinterest is still alive?”, möchte manch einer sagen. Tja und das zeugt dann von Unwissenheit, Vorurteilen oder Desinteresse. Denn die Fakten zeigen uns: Die Zukunft für Pinterest scheint rosig, gemessen an dem, was derzeit bei der virtuellen Bilderwand los ist…
(flickr Profile Jeffrey Turner, CC BY 2.0)
Pinterest geht es ohne Hype noch viel besser
Facebook lenkt durch den Börsengang und die damit entstandene Kritik durch Kleinanleger den Fokus der Öffentlichkeit auf sich. Und im Schatten wächst und gedeiht die Konkurrenz. Wobei Konkurrenz im Falle von Pinterest vielleicht das falsche Wort ist. In jedem Fall macht das Startup große Schritte. Wie die aussehen?
Wie Holger Schmidt vom Focus diese Woche schrieb, wächst Pinterest in Deutschland langsamer. Im Heimatmarkt USA hatte Pinterest im März diesen Jahres rund 20 Mio. Besucher auf der Webseite, wächst viaral und gilt als einer der führenden Traffic-Lieferanten für Webseiten. Insgesamt hat Pinterest ungefähr 15 Mio. Nutzer, die zumeist weiblich sind.
Tja und jetzt dachte jeder, Pinterest schmiert ab. Aber “Pustekuchen”! Pinterest hat in der letzten Finanzierungsrunde sage und schreibe 100 Millionen Dollar eingenommen und wird derzeit mit rund 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Und wer investiert? Einer der führenden Online-Marktplätze, Rakuten aus Japan. Einer der Gründe für den Einstieg: Die Etablierung einer einheitlichen Shopping-ID.
Pinterest und die nahe Zukunft
Das Bilder-Pinboard wird weiter wachsen, weil es etwas bedient, das die Menschen fasziniert: Das Bedürfnis der Neugierde und zugleich die Befriedigung vielerlei Interessen des Einzelnen und das ganze rudimentär völlig ohne Text, nämlich mit Bildern. Einer ganzen Menge Bilder. Und die gilt es, in Zukunft mobil genauso einfach abzubilden, wie es die Desktop-Version dem Nutzer ermöglicht. Dies wird das bestimmende Ziel für Pinterest in naher Zukunft sein (müssen), auch was das Nutzerwachstum anbetrifft. Gerade Facebook ist ein Garant für das “Sparring” beim Wachstum, wie wir neulich feststellen konnten.
Letztlich, aber da wiederhole ich mich, steht Pinterest für Bildersprache bzw. eine verstärkte Visualität in der Kommunikation und Dialog durch Weiterleiten oder Liken, aber für wenig direkten Dialog zwischen Nutzern. Mehr muss es auch nicht sein, da die Bilder ihre eigene Sprache haben. Und diese scheint äußerst attraktiv zu sein. Dass das Thema Bilder/Bewegtbild derzeit einen gehörigen Schub erlebt, liegt nicht zuletzt auch am stetigen Wachstum von Pinterest, dass Nutzer neben Bildern auch Videos pinnen läßt.
Die Frage aller Fragen für Pinterest und im übrigen alle anderen Social Media ist die, welche Holger Schmidt schließlich in seinem oben erwähnten Artikel anspricht: “Entscheidend wird nun sein, welche Geschäftsmodelle mit virtuellen Pinnwänden aufgebaut werden können. Die ersten Ansätze als Traffic-Treiber für Online-Händler haben vergleichsweise gute Ergebnisse erzielt.” (Siehe dazu auch den jüngsten Artikel von Gründerszene, in welchem eCommerce als der entscheidende Punkt betrachtet wird)
Wie Pinterest dem eigenen Business durchaus dienlich sein kann, zeigt die nachfolgende Infografik:
(Quelle: Gold Coast Design Studio)