Mobile Video & Picture Sharing: Visuelle Kommunikation in 15 Sekunden!

by Johannes on 8. Mai 2012

Nach Pinterest und Instagram ist vor Cinemagram und Viddy. Derzeit erleben wir viel Bewegung im Bereich der visuellen Kommunikation. Vor allem Foto und Bewegtbild erleben einen starken Schub. Der Fokus richtet sich dabei immer mehr auf das mobile Moment.

(Bild by solacetech auf Flickr)

Visuelle Kommunikation startet durch

Zu Beginn des Jahres machte Pinterest auch hierzulande auf sich aufmerksam. Kai Biermann schrieb auf Zeit Online Ende Januar: “Das Ergebnis ist erstaunlich. Die Boards sind oft originelle Zusammenstellungen und zeigen tolle Ideen und überraschende Blicke. Wer einmal anfängt, sich durch die oft edlen Welten zu klicken, bleibt schnell hängen und schaut sich Bilder und immer wieder neue Bilder an. Das kann geradezu besoffen machen.” Klar, fasziniert sind wir auch, aber dennoch realistisch. Nicht gleich alles, was gehyped wird ist auch übermorgen noch populär. Und es stellt sich natürlich auch immer die Frage nach dem Business Modell dahinter und dem Nutzen für Marken.

Gestern hat sich die renommierte New York Times 10 Start-Ups angeschaut. Die Frage: Sind sie der nächste große Wurf im Social Web? Neben bekannten Gesichtern wie Dropbox oder Pinterest sind aber auch solche wie Pinwheel, Square oder Airtime dabei. Klar, dem einen oder anderen unter unseren Lesern sind sie alle ein Begriff, aber die meisten werden denken, daß da wieder ein Hype herbei geredet werden soll. Deswegen widmen wir uns einfach mal zwei Apps, die noch nicht durch die “Decke” gegangen sind oder aber gerade schon auf dem Weg dorthin sind wie Viddy.

Ach so: Und was das Bewegtbild angeht, dürfen wir YouTube natürlich nicht vergessen, wo derzeit pro Minute faszinierende 60 Stunden Videomaterial hochgeladen werden. Tendenz: Steigend :)

Viddy – Webvideo in 15 Sekunden

Viddy ist eine App (vor erst nur für iOS), mit der man 15sek Videos mit seinem Smartphone machen kann. Wofür und warum überhaupt, das fragt Ihr mal die 15 26 Millionen, die die Anwendung schon nutzen und natürlich Shakira & Co., die jetzt darin investieren. Jedenfalls kann man die kleinen Webvideos mit Filtern belegen, weshalb einige Artikel aus der jüngsten Zeit auch vom “Instagram für Video” sprechen.

Das Handling der App ist denkbar einfach und eine Integration in Richtung Facebook und  Twitter ist ja mittlerweile Standard, genauso wie die Existenz einer eigenen schnell wachsenden Community, deren Mitglieder die Mini-Webvideos zudem verschlagworten, kommentieren oder liken können. Es ist also angerichtet. Stellt sich nur einmal mehr die Frage:  Was soll das? Und warum nur 15 Sekunden?

Ich habe mich mit einem, wenn nicht dem profiliertesten Webvideo-Journalisten in Deutschland, dazu kurz neulich kurz unterhalten. Auch Markus “Videopunk” Hündgen kann sich keinen Reim darauf machen, warum die die zeitliche Beschränkung eingeführt wurde, die es ja nicht mal ermöglicht, das Video zu schneiden, wie etwa bei YouTube. Für ihn ist Viddy eine Art “Videotwitter”. Schnell erstellte Momentaufnahmen, die ebenso schnell von anderen abgelöst werden. Was ebenso fehlt, ist der Dialog. Was will man auch schon in 15 Sekunden besprechen? Nun, machen wir uns ein Bild und schauen uns zwei Varianten an, wie die Mini-Webvideos aussehen könnten:

1. Stick Figure Rampage (Animation)

2. Kyle Case Birthday! ‘Jager Train’

Neben diesen beiden Beispielen, die ich zufällig ausgewählt habe, weil sie entweder “trending” oder “hot” waren, hatte ich den Eindruck, das viele Nutzer Viddy auch dafür nutzen, um anderen mitzuteilen, wo sie gerade sind, etwa vor einem Club, den sie im Anschluss besuchen wollten. Es besteht daher durchaus die Möglichkeit, dass sie auch von dort ebenfalls via Viddy berichten, wie es ihnen gefällt. Und bewegte Bilder sprechen in dieser Hinsicht eine vielleicht noch deutlichere Sprache, als ein Tweet…

Letztlich wird sich zeigen müssen, inwieweit Viddy trotz stetig wachsender Community auch für Marken und Unternehmen interessant ist, etwa, um darauf für die eigenen Produkte zu werben.

Cinemagr.am – Animierte GIFs für alle

Cinemagr.am ist ebenfalls vorerst nur für das iPhone als App erhältlich, allerdings ist geplant, sobald wie möglich eine Android-Version aufzulegen. Die in Kanada entwickelte App bastelt aus einem kleinen Video, dass ihr dreht und in welchem Bewegungen stattfinden (wippende Füße, fliegende Vögel, blinkende Türme, was auch immer) ein animiertes GIF, welches man zusätzlich mit einem Filter wie bei Instagr.am belegen kann. Und auch hier findet sich die reibungslose Integration rüber zu Facebook und Twitter.

Die Süddeutsche Zeitung schrieb neulich über Cinemagr.am: “Wie es sich für neue visuelle Anwendungen gehört, kann man die Filme mit Cinemagram noch in ein paar Retro-Effekten einfärben und sie sofort nach dem Fertigstellen mit den anderen App-Usern teilen, folgen und liken lassen. Erfinder Temo kündigt auf Nachfrage an, dass in naher Zukunft jeder Benutzer die Dateien auch gleich als .gif speichern und in Blogs etc. einbetten können soll. Bis jetzt erscheinen die fertigen Cines erstmal nur im eigenen Kanal der App, sobald sie dann auf der Homepage in den „Trending Cines“ auftauchen, lassen sie sich aber per drag and drop schon heute auf den Rechner ziehen. ..” Schauen wir uns einfach mal zwei Cinemagr.am`s an, die ich gerade gefunden habe…

1. L’ heure de la baston


Created with cinemagr.am

1. Unknown Title


Created with cinemagr.am

Und auch hier stellt sich die Frage nach dem Mehrwert für Unternehmen und Marken. Wie können sie mit den kleinen “Cines” ihre Produkte innovativ promoten, wohlgemerkt so, dass es keine Eintagsfliege bleibt?

Zwei mobile Apps als Beispiel für die erstarkte visuelle Kommuniaktion

Die beiden Apps zeigen, wo wir stehen und was möglich ist. Hinzu gesellen sich weitere wie oben mit dem New York Times-Artikel angeführt, die uns als Nutzer unterhalten und Spaß bringen. Visualität, in Form von Bildern und bewegten Bildern wird immer stärker, vor allem auch im Bereich MobileMarken und Unternehmen müssen dies bei Ihrer (Produkt-) Kommunikation berücksichtigen und dies in den eigenen Kommunikationsmix aus Content und Storytelling einbauen.

Trackbacks

  1. [...] im eigenen Facebook Profil posten zu können. Dafür wiederum muss ich beispielsweise der App von Viddy Rechte einräumen. Darunter fällt auch die Genehmigung, auf eine Range an Daten meines [...]

  2. [...] Ziel für Pinterest in naher Zukunft sein (müssen), auch was das Nutzerwachstum anbetrifft. Gerade Facebook ist ein Garant für das “Sparring” beim Wachstum, wie wir neulich feststellen [...]

  3. [...] influencers“. Letztlich erleben wir derzeit ein Erstarken der visuellen Kommunikation durch mobile photo & video sharing, die Facebook längst erkannt hat, aber noch nicht in Gänze realisieren [...]

  4. [...] etwas mehr als einem Jahr schrieb ich, damals noch im GREY Blog, über den Trend hin zu Mobile (Web-)Video und Picture Sharing mit Apps wie Viddy oder Cinemagram. [...]

Previous post:

Next post: