Als die Meldung mich über Twitter erreichte, dachte ich zunächst an einen Scherz. Holger Schmidt, der bekannte Netzökonom titelte vorgestern: “Nur 4 Prozent der Onliner bestimmen die Markenbildung im Social Web.” Es war aber alles andere als ein Scherz. Denn: Unternehmen in Deutschland und weltweit stehen vor dem Problem, jene Menschen zu identifizieren, die in Social Media Kanälen wie Facebook oder Twitter als einflussreich gelten und dadurch die öffentliche Meinung für bzw. über Marken beeinflussen können. Die Gruppe derer, die als Influencer bezeichnet werden kann, ist nach der Untersuchung von Forrester, deren Ergebnisse Nate Elliot zusammenfasst, recht überschaubar:
“Somewhat remarkably, in my new report on peer influence in Europe, we found that peer influence in Europe is further concentrated still. Across Western Europe, just 11.1% of online users create 80% of all influence posts — and only 4% of online users are responsible for 80% of all influence impressions.”
Schmidt ergänzt in seinem Blogpost, daß Ähnliches für Twitter gelte, wie eine andere Untersuchung von Sysomos kürzlich ergab. “Danach schreiben etwa 4 Prozent der Twitterer rund zwei Drittel aller 140-Zeichen-Meldungen. 22,5 Prozent der Nutzer sind für 90 Prozent aller Tweets verantwortlich. Die Zahlen bestätigen die These, dass Twitter primär für die Verbreitung von Informationen eingesetzt wird, weniger für die Kommunikation zwischen den Menschen. Die findet immer häufiger auf Facebook statt.”
Letzteres kann man insofern unterstreichen, als daß Twitter inzwischen längst nicht mehr als Social Network bezeichnet wird, sondern als Echtzeit-Information-Network, wie einer seiner seiner Gründer, Biz Stone, Mitte diesen Monats in seinem Interview mit CNN zur Zukunft des Microbloggingdienstes feststellte.
Am Ende unbeantwortet bleibt die Frage, wie Unternehmen Influencer in den Social Media Kanälen eigentlich identifizieren können und diese adequat ansprechen sollten. Denn dabei haben sich schon Einige die Finger verbrannt… Einen ersten Anfang bietet dazu unser Post aus dem September 2010 mit dem Titel “Die PR und ihre Beziehungen zu Bloggern“.
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