Gestern am späten Nachmittag gingen die ersten Ergebnisse einer von VW und MTV gemeinsam mit Nielsen durchgeführten weltweiten Studie unter Jugendlichen über die Streams von Twitter und Facebook. Unter anderem berichteten Horizont, W&V oder Internetworld darüber. Diese Meldungen wurden wiederum von vielen Nutzern aufgenommen und an das eigene Netzwerk weiterempfohlen, wie das heutzutage üblich ist.
2 Stunden täglich, 3 Netzwerke, 200 Kontakte
Das Interesse an der “Me Public” Social Media Studie ist auch deshalb hoch, weil die Befragten zwischen 14 und 29 Jahren alt sind und gemeinhin der Zielgruppe vieler Unternehmen sowie ihrer Marken entsprechen. Dabei darf nicht vergessen werden, das diese Altersgruppe oft als “Digital Natives” bezeichnet wird. Sie nutzen ihr Smartphone wie selbstverständlich jeden Tag und zeichnen sich durch eine intensive Mediennutzung aus. Wie Horizont weiter berichtet, verfügt der durchschnittliche Jugendliche über rund 200 Kontakte, ist in mindestens 3 Netzwerken registriert und verbringt darin 2 Stunden am Tag.
Es kommt noch ein zweiter Punkt hinzu, der für Unternehmen interessant sein sollte: Die Identifikation der bis 30jährigen mit Marken und der Umgang mit diesen, wie Tanja Gabler auf internetworld.de schreibt: “Vier von zehn jungen Menschen veröffentlicht in Social Media ihre Lieblingsmarken, jeder dritte hält Netzwerke für gut geeignet, um mit Unternehmen oder Marken Kontakt aufzunehmen oder Informationen zu finden. Ebenso viele haben ihre Sympathie oder Unterstützung durch Fan-Werden oder ähnliche Aktionen bereits öffentlich gemacht.”
Schließlich ist es die persönliche Empfehlung des Einzelnen, die den Ausschlag gibt für die Bindung oder das (Nicht-) “Liken” an eine Marke. 50% der Befragten folgen etwa beim Einkaufen Empfehlungen und Meinungen ihres Freunde-Netzwerkes. Und rund 40% geben selbst Empfehlungen ab. Damit ist klar, das der Stellenwert von (persönlichen) Empfehlungen für Marken und Unternehmen im Hinblick auf die eigene Sichtbarkeit im Social Web sehr groß ist.
Markenbotschafter
Für Marken heutzutage entscheidend ist die Kommunikation im Social Web. Dabei fordern die Befragten übereinstimmend einen “ehrlichen Austausch auf Augenhöhe”. Dazu gehören neue unique Ideen, spannende Geschichten, keine aufgewärmten Plots, ernsthafter Dialog und Nutzen. Letzterer muß für die User klar herausgestellt werden. Werden diese Faktoren nicht eingehalten, wenden sich die jungen Menschen ab und anderen Unternehmen zu. Davor wird allerdings direkt und offen kritisiert. Auch ein Aspekt, der für Unternehmen und ihre Markenpräsenz entscheidend ist. Der offene Umgang mit dieser Kritik zeigt Fans, wie authentisch kommuniziert wird und wie stark oder gering ihre Meinungen auf offene Ohren stoßen.
VW zieht aus den Ergebnissen den Schluss, den Wunsch eines personalisierten PKWs zu relaisieren, etwa mit einem Musikstreamingdienst oder einem CO2-Monitor sowie einer App, die Empfehlungen für Events gibt und zugleich Navigation und Fahrtipps bietet, wie horizont berichtet.
6 Nutzertypen
Schließlich hat die Studie 6 Typen von Nutzern identifiziert, worauf etwa W&V bei der Berichterstattung seinen Schwerpunkt gelegt hat.
- Mediacs – 23% der Befragten zeichnen sich durch großes zeitliches Engagement im Social Web aus
- Tagtics – 22% Anteil und sind gezielt auf der Suche nach Informationen
- Skipits – sind gegenüber dem Social Web skeptisch und distanziert
- Funatics – wollen Entertainment, sind passiv und zumeist weiblich (k.A.)
- Crewsers – 13%, die Social Web als Ort des Austauschs betrachten (k.A.)
- Nobuddies 12% haben keine Zeit, sind ängstlich und sehen Datenschutzprobleme
Fazit
Ein erstes Fazit für Unternehmen könnte lauten, daß mal abgesehen von der neuerlichen Namensfindung für einzelne Nutzertypen junge Menschen von heute einen aufrichtigen und zugleich kreativen Umgang mit sich im Social Web von Marken einfordern. Ist dieser nicht gegeben, löst sich die Bindung. Nicht neu dagegen ist die Feststellung, das Empfehlungen eine entscheidende Rolle beim Aufbau einer Beziehung des Einzelnen mit einer Marke spielen.
Die wichtigste Zielgruppe für Unternehmen innerhalb der Alterskohorte 14 bis 29 Jahren sind die stark engagierten und vernetzten Mediacs, die auch das mobile Internet etwa via Handy deutlich häufiger nutzen. Allerdings liegen die Deutschen mit 14% hier noch weit hinter den Jugendlichen aus Japan, von denen 41% mobile Angebote nutzen.
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