BarCamp Hannover 2011 – Tag 1

by Johannes on 27. August 2011

Nach einer etwas längeren Anreise mit dem Zug gestern startete heute der 1. Tag des BarCamp Hannover 2011. Nach der Vorstellungsrunde – traditionell stellt sich jeder Teilnehmer eines BarCamps persönlich vor und beschreibt sich und seine Interessen mit drei Schlagworten (Tags) – wurden die Sessionvorschläge eingereicht. Der regelmäßig aktualisierte Sessionplan für heute und morgen enthält den einen oder anderen interessante Vorschlag.

Wikimedia

Zu Beginn ging es bei mir in die Session Wikimedia. Wikimedia bezeichnet eine internationale gemeinnützige Organisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das freie Wissen zu fördern. Eines der Projekte, für die sich Wikimedia Deutschland engagiert, ist Wikipedia, die weltweit bekannte Online-Enzyklopädie.

Die “Insights” von Sebstian Wallroth waren durchaus interessant. Einmal mehr wurde aufgezeigt, welche internen Auseinandersetzungen zurzeit innerhalb der Wikipedia herrschen. Gerade im Hinblick auf die Veröffentlichung von Einträgen seitens Unternehmen gibt es immer wieder Diskussionen, die etwa in der Löschung eines angelegten Beitrages münden können. Als Tipp gab Sebastian auf Nachfrage mit auf den Weg, dass man als Unternehmensvertreter nicht vergessen sollten, dass es sich um eine Enzyklopädie handelt, deren Stil einzuhalten ist. Zudem sollte man sich einen Unternehmensaccount zulegen, mit welchem offiziell im Namen des Unternehmens editiert wird. Grundsätzlich hilft es auch, vor der Anfertigung eines Beitrages sich mal mit Wikipedia und dem Regularium auseinanderzusetzen. Seinen Vortrag, der er schon in Karlsruhe hielt, hat er auf Slideshare eingestellt.

Curation, Collaboration and Content
Eine weitere Session behandelte das Thema Curation, Collaboration and Content. Darin stellte Heiko Idensen drei Tools zum Kuratieren von Inhalten vor, nämlich scoop.it, pearltrees.com und storify.com.

Was bedeutet Kuratieren eigentlich? Onlinejournalismus.de schreibt dazu: “Die Informationsflut im Internet fordert die Journalisten heraus. Sie müssen mehr denn je fremde Inhalte sichten, aufbereiten und in einen Zusammenhang stellen. … Mich interessiert an dieser Stelle, wie Journalisten ihre Fundstücke einordnen und aufbereiten können, sprich: wie sie fremde Inhalte kuratieren können. … Insofern ist der kuratierende Journalist also nicht nur reiner Informationssammler, sondern Informationsaufbereiter.”

Als eigene Contentplattformen dienen die drei Tools insofern, als das sie eigenen sowie fremde Inhalte thematisch in ansprechender Art und Weise aufbereiten und natürlich auch teilbar sind. Allerdings bin ich der Ansicht, dass ein Blog das zentrale Element zur Publikation sein sollte. Die Möglichkeit der Kuratierung via storify & Co. kann eine sinnvolle Ergänzung sein.

Selbsthilfegruppe für Social Media & Community Management

Die anschließende Session – meine letzte für heute – hatte zunächst mal einen doch ironischen Unterton im Titel. “Selbsthilfegruppe”… da mußte sicherlich der eine oder andere schmunzeln. Aber und das war das Gute daran: Es war ernst gemeint. Denn Social Media ist Erfahrungsaustausch. Social Media ist Management (intern wie extern). Social Media ist gesunder Menschenverstand und vor allem Argumentation. Vor allem aber ist Social Media Kommunikation zwischen Menschen und kein Automatismus!

Und in diesem Sinne hatte sich Vivian Pein zu einer Session bereiterklärt in welcher es um Erfahrungsaustausch ging. Als Social Media Managerin und Community Managerin kann sie auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Social Media Manager, so Vivian, haben zu ungefähr 80% als Hauptaufgabe Internes Managment und Koordinationsfunktion und eben nicht das Twittern und Facebooken. Denn: Social Media ist ihrer Auffassung nicht kanalgetrieben, sondern eben ein Kulturwandel. Und dieser will erst mal gemanaged und umgesetzt werden in Unternehmen.

“Der beste Kunde /Fan ist dein Kritiker”, so Vivian. Hat man es einmal geschafft, beispielsweise durch das Zugeben eines Fehlers oder eine Reaktions gegenüber dem Kunden, die diesen positiv überrascht, wird er sich daran erinnern. Und es vielleicht auch weitersagen (via Twitter, Facebook & Co.). Ex- wie intern fällt die Argumentation für den Einsatz von Social Media vielleicht auch leichter, wenn man sich mit klaren Argumenten Gehör verschafft.

Schließlich ist das Dasein des Social Media Managers auch Eines, welches vom “Learning by Doing” lebt. Man muss Erfahrungen sammeln, aus Gesprächen mit anderen Social Media Mangern Schlüsse ziehen und in der Lage sein, Veranstaltungen wie auch etwa BarCamps besuchen zu können :)

Die letzte meiner Sessions war die Beste, weil sie eine gute Mischung aus persönlicher Erfahrung, Praxisbeispielen und klaren Argumenten war. Klasse!

Heute Abend wie auch im Laufe des Tages habe ich viele gute Gespräche geführt und freue mich sehr darüber, auf dem BarCamp Hannover 2011 sein zu können. Und jetzt geht es auf ein Kaltgetränk in die Hannoveraner Innenstadt. Morgen folgen dann voraussichtlich noch ein paar Videointerviews. Ihr dürft gespannt sein, wen ich vor die Kamera bekomme ;)


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  1. [...] Berichte über das Barcamp findet Ihr z.b. bei: Niko und nochmal Niko, Avacoach, Johannes und derwebarchitekt Share Geschrieben von Conny in Internet am 28. August [...]

  2. [...] wieder vorbei, das BarCamp Hannover 2011. Nach Samstag, dem ersten Tag des BarCamps (siehe auch den Blogpost dazu), an welchem wir abends unter anderem noch mit Kollegen von T3N und Heise Online auf ein [...]

  3. [...] und BarCamp-Neuling Tine hat geschrieben, wie sie es fand, nämlich toll. Johannes Lenz hat im GREY-Blog den Tag 1 und Tag 2 dokumentiert/kommentiert. Lob und ein uneingeschränktes Commitment für 2012 ließ [...]

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