LinkedIn: Die Ankunft des blauen Riesen in Deutschland.

by Johannes on 26. August 2011

Es ist soweit: Der “blaue Riese” aus Mountain View hat seine Präsenz in Deutschland jetzt mit einer Dependance in München deutlich verstärkt. Leiten wird die deutsche Präsenz in Zukunft Kai Deininger als Director LinkedIn Germany, der nach Einschätzung von Experten alles mitbringt, was das weltweit größte Business Netzwerk der Welt für seine weitere erfolgreiche Entwicklung in Deutschland benötigt.

(Bildnachweis: LinkedIn Pressebereich)

Warum etabliert sich der “blaue Riese” jetzt auf dem deutschen Markt?

Gute Frage. Wer könnte sie besser beantworten, als Kai Deininger selbst: “Ich denke der Zeitpunkt ist deshalb gut gewählt weil wir sehen dass wir Schritt für Schritt seit Launch der deutschen Version in 2009, und auch durch den seit 6 konsekutiven Quartalen zunehmenden Mitgliederwachstum genügend kritische Masse haben um dem Markt eine wirkliche Alternative zu bieten. Zudem haben sowohl unsere deutschen als auch unsere internationalen Kunden darum gebeten auch in Deutschland vor Ort betreut zu werden.”

Das ist eine klare Antwort. Die Nachfrage des Marktes sowie der stetige Erfolg bei den Mitgliederzahlen haben LinkedIn von der Notwendigkeit überzeugt. Vor Deutschland wurden in Europa bereits einige Büros eröffnet, wie Steffen Klaus in seinem Blog schreibt. “… In Frankreich hat das Business-Netzwerk bereits im März ein Büro in Paris eröffnet, im Mai folgte ein Büro in Stockholm, um auch den skandinavischen Markt abzudecken. Mit London, Dublin und Amsterdam hat LinkedIn nun insgesamt sechs Büros in Europa.”

Letztlich entspricht die Vorgehensweise LinkedIn`s in Deutschland der Vision, die dem “blauen Riesen” seit seiner Gründung 2003 zugrunde liegt. Und wer könnte diese besser aufzeigen, als Konstantin Guericke, einer der Mitgründer von LinkedIn: “Die Vision von LinkedIn ist Fach- und Führungskräften eine kostenlose Ressource bereit zu stellen, um ihre berufliche Produktivität zu steigern und ihre Karrieren voranzutreiben. Dies geschieht über den Aufbau einer professionellen Identität und effiziente Wissensvermittlung über qualitativ hochwertige Beziehungen weltweit und überall.”

Diskussion und Berichterstattung zur Eröffnung der Präsenz in Deutschland

Wirft man einen Blick ins Web und die Artikel rund um den heutige Nachricht, so wird deutlich, dass diese überwiegend positiv sind, wie die Auswahl weiter unten zeigt. Allerdings fällt auf Twitter und einigen Blogposts oft die Phrase vom “Angriff auf Xing”. Klar, der Markt kommt durch die physische Präsenz von LinkedIn auf dem deutschen Markt in Bewegung, aber dafür braucht es nun wahrlich nicht diesen martialischen Duktus.

Martin Weigert ist sich auf netzwertig recht sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis LinkedIn die Marktführerschaft in Deutschland übernimmt. Ich empfehle hier auch einen Blick in die Kommentare, wo eine interessante Diskussion stattfindet. Bereits heute Morgen hatte Klaus Eck auf Google+ mit seinem Post “xing vs. linkedin” eine Diskussion entfacht, in der er feststellte, das ihn hierzulande LinkedIn noch nicht wirklich überzeugt habe. Schaut einfach mal vorbei, denn es wird ordentlich argumentiert und diskutiert. Schließlich wird auf Linkedin in den Gruppen auch rege diskutiert, etwa in der Gruppe Pro LinkedIn, wo die Frage von Eck aufgenommen und weiterdiskutiert wird.

Update:

Thorsten zur Jacobsmühlen und Marcus Tandler haben lesenswerte Blogposts geschrieben, auf welche ich naträglich verweisen möchte:

blogaboutjob – Linkedin startet in Deutschland

JOBlog – LinkedIn vs. XING – Round 2 –Fight

Überblick Berichterstattung

LinkedIn Pressebereich – LinkedIn expandiert in Deutschland

“… LinkedIn ermöglicht es seinen Mitgliedern, sich eine eigene Online-Identität zu schaffen, sich mit ihren vertrauten Kontakten zu vernetzen, neue Ansprechpartner zu finden, Diskussionen und Unternehmensgruppen beizutreten, Unternehmensinformationen zu suchen sowie aktuelle News zu verfolgen und mit ihrem Netzwerk zu teilen – und das alles kostenfrei. LinkedIn bietet Personalentscheidern Zugang zu Mitarbeitern, die gerade aktiv auf Jobsuche sind, sowie potentiellen Bewerbern, die gerade nicht suchen. Unternehmen können so die geeigneten Mitarbeiter schneller und günstiger finden als durch klassische Personalbeschaffungsmaßnahmen.”

Süddeutsche Zeitung – LinkedIn greift Xing auf Heimatmarkt an

“… Mit einem Büro in München will das internationale Business-Netzwerk LinkedIn neue Mitglieder und Kunden im deutschsprachigen Raum gewinnen. Bislang gebe es dort zwei Millionen Mitglieder, und «wir wachsen weiter sehr schnell». München ist das sechste Büro von LinkedIn in Europa, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zuvor wurden schon Niederlassungen in London, Dublin, Amsterdam, Paris und Stockholm eingerichtet.”

W&V – Angriff auf Xing: Linkedin eröffnet deutsche Niederlassung

“… Ist mit der Eröffnung des Deutschland-Büros die vielfach spekulierte Xing-Übernahme vom Tisch? Das will Eckstein nicht kommentieren. Nur soviel: Sein Unternehmen habe nationale Plattformen bisher aber organisch wachsen lassen und nicht über Zukäufe groß gemacht, betonte der Linkedin-Chef.”

FAZ – Linkedin will den deutschen Markt erobern

“… Das weltgrößte Online-Geschäftsnetzwerk Linkedin greift den deutschen Platzhirschen Xing nun in seinem Heimatmarkt an. „Wir stehen in Deutschland noch ganz am Anfang, denken aber, dass Deutschland einer unserer wichtigsten Märkte auf der Welt werden wird”, sagte der Europa-Chef Ariel Eckstein (Foto) der FAZ. Zum Vergleich: Konkurrent Xing hatte Ende Juni 4,9 Millionen Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Beide Unternehmen nennen allerdings nur die Zahl der registrierten und nicht der tatsächlich aktiven Mitglieder. Diese Zahl lag für Xing in einer durchschnittlichen Woche in den vergangenen drei Monaten bei 1,59 Millionen in Deutschland, hat die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof) gemessen.

boerse.ard.de – LinkedIn zieht’s nach Bayern

“… Die LinkedIn-Aktie gewinnt am Freitagvormittag knapp zwei Prozent. Dagegen verliert die im Prime Standard gelistete Xing-Aktie 0,4 Prozent. LinkedIn hatte Anfang August ein gesundes Quartalsergebnis präsentiert. Mit einem Umsatzanstieg um 120 Prozent auf 121 Millionen Dollar übertraf das Business-Netzwerk die Erwartungen der Analysten. Diese hatten lediglich mit 105 Millionen Dollar gerechnet. Zu dem Umsatz steuerte mit 48 Prozent das Geschäft mit Dienstleistungen für die Personalsuche bei, mit 32 Prozent die Werbung und mit 20 Prozent die Einnahmen von zahlenden Mitgliedern.”

Horizont.Net – Linkedin schaltet um auf Attacke

“… Die Schwerpunkte liegen dabei auf Kundenbindung, strategischen Partnerschaften mit Unternehmen sowie Marketing und Vertrieb. Xing und Linkedin konkurrieren beim Geschäft mit ähnlichen Einnahmequellen: Jobmarkt, Displaywerbung sowie kostenpflichtige Premium-Accounts. Da könnte die Erfahrung Deiningers hilfreich sein: Er war bereits als Managing Director beim Jobportal Monster und als General Manager beim Online-Markplatz MFG.com tätig.”

internetworld.de – “Der richtige Zeitpunkt”

“… “Wir eröffnen das Büro nicht zum Selbstzweck, sondern um in Deutschland erfolgreich zu sein. Mit mehr als zwei Millionen deutschsprachigen Mitgliedern kann uns das jetzt gelingen. Wir sind in einer komfortablen Situation: Berufstätige trennen sehr scharf zwischen Berufs- und Privatleben. Im Internet ist, wie im echten Leben, der Kontext entscheidend. Die meisten Menschen möchten diese beiden Bereiche nicht vermischen und deshalb gibt es genug Platz für mehr als eine soziale Internetplattform.“ …”

Erste Einschätzung

LinkedIn hat heute einen wichtigen Schritt in Richtung Marktführerschaft in Deutschland gemacht. Vor allem sind die an dem Schritt mit der Eröffnung des Büros in München zwei Aspekte wesentlich, nämlich die davon ausgehende Psychologie sowie die Nachfrage des Marktes.

Psychologisch zeigt der Schritt jetzt jedem, das LinkedIn DA ist. Es gibt jetzt Ansprechpartner für die Kunden und es zeigt, welche Relevanz der deutsche Markt besitzt. Und genau von dort kommt die Nachfrage, weil Kunden Ansprechpartner bei LinkedIn brauchen, die auch vor Ort sind, die sich auf dem deutschen Markt auskennen, die Nähe und Expertise zeigen und die besten Lösungen entwickeln. Damit wird LinkedIn die “Grünen” aus Hamburg noch stärker als bisher vor sich hertreiben und Marktanteile gewinnen, sowohl bei den Kunden als auch bei den Mitgliedern. Das Spiel Xing vs. LinkedIn fängt jetzt erst richtig an. Und wie Ihr wisst: Erfolg verpflichtet!

Welchen Eindruck habt Ihr gewonnen? Diskutiert mit!

Trackbacks

  1. [...] wahrscheinlich ebenso föderlich sein wird, wie die kürzlich eingerichteten Niederlassungen in London, Stockholm, Amsterdam [...]

  2. [...] Linkedin bietet Unternehmen somit die Möglichkeit, persönlicher und relevanter zu kommunizieren und verspricht somit eine höhere Interaktionsrate. [...]

  3. [...] wahr­schein­lich ebenso föder­lich sein wird, wie die kürz­lich ein­ge­rich­te­ten Niederlassungen in London, Stockholm, Amsterdam [...]

Previous post:

Next post: