Medientage München 2011: “Wir müssen ganz stark aus Nutzersicht denken, um erfolgreiche Werbung zu betreiben”

by Mathias on 21. Oktober 2011

Zunächst einmal möchte ich mich hier und jetzt kurz bei Euch vorstellen. Mein Name ist Mathias Minten und ich arbeite in der Digital Unit von GREY als Director Client Services. Ich bin verantwortlich für die Beratung im digitalen Bereich. Zudem lese ich immer wieder gerne im GREY Blog. Warum? Weil wir darin thematisch immer vielfältiger werden und sowohl Kunden als auch die Kollegen mit interessanten und anregenden Postings versorgen.

Und da mich Johannes anlässlich der Medientage München 2011 und meiner Teilnahme am Panel “Klassisch vs. Digital im Mediamix – Kräftemessen auf Augenhöhe” überzeugt hat, die Eindrücke im GREY Blog zu bloggen, tue ich dies heute. Dabei soll es nicht bleiben. Fürs erste habe ich mir vorgenommen, ein- bis zweimal im Monat hier im Blog ein wenig von meiner Arbeit zu berichten. Stay tuned ;)

Klassisch vs. Digital im Mediamix -Kräftemessen auf Augenhöhe?

Am Mittwoch dieser Woche reiste ich nach München um auf den Münchner Medientagen 2011 an der oben genannten Podiumsdiskussion teilzunehmen. Die Medientage selbst waren auch kurz nach der Dmexco 2011 in Köln recht gut besucht, wie mir schien. Und auch wenn die Medientage deutlich traditioneller als die Dmexco sind, so dreht sich auch hier alles um die vernetzte Gesellschaft und die Anforderungen, die sich daraus an die Medien und Werbetreibenden ergeben. Das zeigt nicht zuletzt auch der Titel der Diskussionsrunde, die mit den Teilnehmern aus den Bereichen Media-, Werbeagenturen, Vermarktern und Werbetreibenden gut gemischt und hochkarätig besetzt war.

Silo-Denken bringt nichts

Eingeleitet wurde die Diskussion durch eine Keynote von Dean Donaldson (leider nicht online), der das zukünftige digitale Potential aufzeigte und wie weit wir bereits heute schon sind. Das war dann auch schon der Einstieg in eine kontroverse Diskussion, denn die Fragestellung selbst kratzt ja an den Grundsätzen des klassischen Verständnisses des Werbemarktes. Was gut ist. Aber die Fragestellung an sich ist eigentlich grundfalsch, wie auch trotz der Kontroversen schnell in der Diskussionsrunde erkannt wurde. Schließlich kann hier ein Gegeneinander nicht funktionieren, dass Silo-Denken nicht weiterhelfen. Denn fast alle können von der Digitalisierung profitieren.

Nothing else matters – Die Relevanz für den Nutzer

Entscheidend ist aber die Relevanz für den Nutzer in der Situation in der er sich befindet und nicht das Medium. D.h., wir dürfen nicht diskutieren Klassisch oder Digital, sondern, wann ist etwas relevant für den Nutzer bzw. in welcher Situation (Nutzung zuhause, mobil, Tageszeit, mit Freunden oder allein, beim Einkaufen, etc.) und was für ihn von Interesse ist. Wir müssen ganz stark aus der Nutzersicht denken, um erfolgreiche Werbung zu betreiben. Und hier ist Content King, denn sonst können das  innovative Potential und die interaktiven Möglichkeiten nicht sinnvoll eingesetzt werden. Ohne interessante Inhalte ist die Relevanz für den Nutzer per se nicht gegeben. Und gerade hier können die klassischen Medien mit Ihrer Contentstärke als Impulsgeber fungieren und sich über die digitalen Möglichkeiten erweitern und interaktiv werden.

Eine schöne neue Medienwelt für alle?

Man wird sehen. TV wird sicherlich stark profitieren können und Printmedien weniger. Fakt ist aber auch, dass der digitale Segen nicht vom Himmel fallen wird. Man wird sich ernsthaft mit den Möglichkeiten auseinander setzen müssen und immer wieder hinterfragen was Sinn macht und wie eine möglichst nahtlose Implementierung in den Nutzerlebenszyklus möglich ist. Es gibt also für alle Beteiligten noch einiges zu tun und zu lernen.

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