Google+ und das Feedback aus dem Social Web

by Johannes on 30. Juni 2011

Nach dem ich gestern Nacht und im Laufe des heutigen Tages das neue Projekt Google+ (sie auch Verlinkung im Screenshot) ausprobieren konnte, bin ich nun ein wenig müde…

Google+ und die Nutzer

Klar, Google musste endlich etwas unternehmen, wenn der Suchmaschinenriese langfristig im Social Bereich mit dem “Platzhirsch” Facebook konkurrieren will. So hat Google für das noch in der Betaphase befindliche Projekt Google+ im Laufe der Nacht Invites vergeben, was dazu führte, daß immer mehr User sich einen neuen Eindruck davon machen konnten. Zudem gibt es schon eine Android App. Die für das iPhone folgt.

Google schreibt auf der deutschen Seite von Google+ zu den Nutzern: “Alles dreht sich um euch, überall auf Google. Das ist bis jetzt das Google+ Projekt: Circles, Sparks, Hangouts, und Mobilfunktionen.

Wir starten mit einer frühen Testphase, dem sogenannten Field Trial (Feldversuch), ihr könntet also noch auf ein paar Ecken und Kanten stoßen, und das Projekt kann momentan nur auf Einladung genutzt werden. Es wurde aber höchste Zeit, das Teilen von Inhalten im Web zu überdenken und neu zu gestalten. Und etwas gehört für uns noch dazu – das Wichtigste: ihr.”

Google+ in den Google News

Vorhin suchte ich mal kurz in den Google News nach Google+ und erhielt die nebenstehenden Meldungen (siehe Screenshot). Klar, alle schreiben nun über den möglichen Konkurrenten von Facebook. Die Headlines gehen in meinen Augen sinngemäß in die Richtung “Naht das Ende von Facebook?”, “Angriff auf Facebook”, “Google kopiert Facebook” oder “Der große Schlag gegen Facebook”. Ob der “Angriff” von Erfolg gekrönt sein wird, wird sich zeigen.

Google+ und die Blogger

Persönlich lesenswerter finde ich ja den einen oder anderen Beitrag von Bloggern. Um nur zwei davon zu nennen, etwa der von Carsten Knobloch, der einen ausführlichen Artikel für seine Leser angefertigt hat, in welchem er letztlich zum unaufgeregten Schluss kommt:

“Tja, wollen mal sehen, was noch so implementiert wird. Momentan ist wieder alles spannend und Hype – aber eigentlich nicht viel mehr (gar weniger) als Facebook. Für mich heisst es nun: explizit Kreise einstellen – ich will nicht von den News erschlagen werden.Google+ & Facebook. Same same – but different.”

Zudem fand ich den Post von André Vatter, in welchem er die Verlustängste der sogenannten Early Adopter thematisiert, also jener Gruppe von Personen, die im Social Web als eine der ersten neue Netzwerke, Apps und so weiter ausprobieren. Er schreibt dazu: “Nachdem klar war, dass Google+ entgegen vieler Meinungen tatsächlich Potential besitzt und erste Medien das Wort vom “Facebook-Killer” in Berichten fallen ließen, wuchs die Panik und man konnte das Unvermeidliche wirklich nicht mehr verhindern: Was passiert sonst mit meinem Influence?

[...] Und drittens impliziert diese Furcht vor dem plötzlichen Identitätsverlust eine Form von Innovationsfeindlichkeit. Wir wollen schlichtweg kein besseres Twitter, kein funktionaleres Facebook. Weil wir unsere Leute nicht verlieren möchten. Nun ist es aber geschehen und jedermann schlagartig davon besessen, die alten Identitäten – und mit ihnen das Renommee und den Einfluss – an das neue Ufer hinüberzuretten.”

Eindrücke  der User auf Twitter, Facebook und Google+

Schließlich habe ich mir überlegt, das, wenn alle ihre Eindrücke aufschreiben, ich doch mal die Nutzer direkt fragen kann, welchen ersten Eindruck sie im Laufe des heutigen Tages gewonnen haben. Dieses unmittelbare Feedback gebe ich hier selbstverständlich ungekürzt wieder.

Feedback via Twitter

Fazit: Lob für Circles und die Android App, die im Vergleich zu jener von Facebook besser abschneidet. Ein Nutzer hat auf seinen Facebook Eintrag verwiesen, in welchem er Google+ für gewöhnungsbedürftig hält, wodurch Facebook weiterhin kompatibler für die Mehrheit sei.

Feedback via Facebook

Fazit: Grundsätzlich positive Beurteilung. “Google hat aus seinen Fehlern gelernt.” Aber: Keine Nutzung von Google+ über Google-Apps Account, sondern nur via Gmail-Mailadresse. Zudem gelobt wird Handling und Layout sowie der Video- und Audiochat via Hangout für bis zu 10 Personen gleichzeitig.

Feedback via Google+

Fazit: Grundsätzlich positive Beurteilung, was Layout, Design und Funktionalität der Circles betrifft. Allerdings wird die Befürchtung geäußert, dass die Sichtbarkeit der Circles auf kleinen Monitoren anstrengt. Kritik kommt zur Nichtanbindung der Circles mit der Außenwelt.

Insgesamt fällt das Urteil der User – oder sollte ich Early Adopter sagen – doch um einiges differenzierter aus als jene der News-Headlines es vermuten lassen. Vielen Dank an alle, die innerhalb kurzer Zeit geholfen haben, diesen Blogpost zu realisieren. Euch gilt mein Dank!

Trackbacks

  1. [...] so viele Sympathien empfängt? Dieses Phänomen hat auch Johannes Lenz von Grey in einem Artikel untersucht. Kann man als letzte Determinante vielleicht die Unsympathien gegenüber Facebook als [...]

  2. [...] den letzten 2 Wochen rund um den Start von Google+ so an persönlichen Stimmen so mitbekommen habe. Google+ bekam in meinem Umfeld über den Daumen gepeilt 2/3 positive und 1/3 negative Beurteilungen. Aber [...]

  3. [...] war keine religiöse Erscheinung, die ich hatte, sondern vielmehr ein Bild einer Vorstellung, das Google+ künftig als Innovator des Social Web gelten könnte. Innovator meint, dass Google im Social Web, [...]

Previous post:

Next post: