Reduktion ist mehr Social Web!

by Johannes on 22. Juli 2011

Vor einer Woche habe ich mit der These “Weniger Social Profiles sind mehr Social Web” den Nerv des einen oder anderen Lesers getroffen. Das Feedback darauf in den Kommentaren und im Fortgang auf Social Media Kanälen wie Google+, Facebook, LinkedIn oder Twitter hätte unterschiedlicher nicht ausfallen können. Letztlich gilt es, die These um einen wichtigen Aspekt zu ergänzen.

(Bildnachweis: Flickr, dotmatchbox)

These: Weniger Social Profiles sind mehr Social Web!

Damit meinte ich aufgrund meiner subjektiven Eindrücke rund um den Start von Google+, dass das neue Social Network Internetnutzer und zurzeit vor allem Social Median`s vor die Frage stellt, wie man der Überforderung bei der Pflege individueller Social Media Präsenzen Herr werden kann.

Social Median`s = Early Adopter?

Unter Social Median verstehe ich Internetnutzer, die täglich viel Zeit in Social Media Channels verbringen (privat bzw. beruflich), den Dialog mit anderen suchen und überdurchschnittlich viele Social Profiles pflegen. Zudem sind sie eine der ersten, die neue Netzwerke und Anwendungen ausprobieren und ihre Erfahrungen mitteilen. Vielleicht ist es auch der Begriff Early Adopter, der diese Nutzergruppe am besten charakterisiert.

‘Zurückführen auf das richtige Maß’ ist mehr Social Web!

Wikipedia definiert den Begriff der Reduktion wie folgt: “Reduktion (oder als Verb: reduzieren, lateinisch reductio ‚Zurückführung‘, zu reductum Partizip II von reducere ‚reduzieren‘, ‚[auf das richtige Maß] zurückführen‘) bezeichnet: Korrektion von Messwerten.” ‘Zurückführung auf das richtige Maß’ trifft meines Erachtens den Nagel auf den Kopf.

Nicht jeder ist bereit, den Schritt von Carsten Knobloch zu gehen und eines oder sogar mehrere Social Profiles zu löschen. Dem Feedback nach zu urteilen sowie der Eindrücke zufolge, die ich in der letzten Woche gesammelt hab, gehen diesen Schritt zur Profillöschung eher wenige. Mitunter auch deswegen, weil es manchmal gar nicht so leicht ist, den “Delete Button” zu finden. Im Grunde will man aber auf den Kanal nicht verzichten, da man über ihn vielleicht ein spezielle Netzwerk aufrechterhalten kann.

Vielmehr scheint es bei einigen Social Median`s eher so zu sein, dass die Intensität der individuellen Aktivitäten auf verschiedenen Social Profiles ‘auf das richtige Maß zurückführt’. Das meint, man behält die Präsenz bei, aber investiert erheblich weniger in die Pflege. Und dabei muss es sich nicht um wie neulich angeführt, periphere  Networks handeln. Oder würdet Ihr Facebook als peripher bezeichnen ;)

Auswirkung der individuellen Reduktion von Intensität: Mehr Social Web!

Jedenfalls, so mein abschließender Eindruck, scheint ein Zusammenhang zwischen der Reduktion eigener Aktivitäten und Pflege auf bzw. von Social Profile und dem Aufkommen von Google+ bei immer mehr Social Median’ s bzw. Early Adoptern zu bestehen.

Welche Auswirkungen hat das nun auf unser Verhalten im Social Web? Unter Social Web versteh ich die Summe der einzelnen Social Media Kanäle. Nimmt die  Intensität in einigen Kanälen ab, stärkt es andere. Irgendwie banal aber so erkläre ich es mir. Dies kann zu einer Konzentration auf ‘Platzhirsche’ wie Facebook und möglicherweise Google+ führen. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass viele Social Median’ s häufig bloggen. Könnte es auch bedeuten, dass man sich ganz darauf beschränkt, zu bloggen? Wohl nicht, schließlich wollen Blogger auch gelesen werden. Und dafür müssen sie auf Ihre Artikel aufmerksam machen.

Letztlich wird aber die Reduktion meines Erachtens dazu führen, dass das Social Web als Raum des Austausches/Dialoges/Gesprächs gestärkt wird. Darin werden wie bisher auch Kanäle existieren, die “cooler” sind als andere, sprich, wo sich das eigene Netzwerk unterhält und austauscht mit dafür zeitgemäßen Möglichkeiten.

Trackbacks

  1. [...] noch überall aktiv sein sollen bzw. wollen. Ich sehe hier persönlich einen klaren Trend hin zur Reduktion der Nutzungsintensität in einzelnen Netzwerken und Anwendungen im Social Bereich, wie ich im GREY Blog [...]

  2. [...] nur, dass Google+ uns vor die Frage stellt, wie wir neben ihm unsere anderen Social Profiles künftig nutzen in Anbetracht der Tatsache, “dass Zeit Geld ist”, nein, wir werden auch [...]

  3. [...] uns, die in Agenturen arbeiten, Marketingexperten sind oder die sich tagtäglich behände durch das Social Web bewegen, weil sie Feuer und Flamme dafür sind usw. oder alles zusammen in einer [...]

  4. [...] die Müdigkeit, was Facebook anbetrifft, bei einigen Wenigen zu beobachten zu sein, die zu den Early Adoptern gehören. Und vielleicht ist es bei dem einen oder anderen unter ihnen ganz einfach so, dass er [...]

  5. [...] herrscht Hektik. Der alljährliche Weihnachtsstress hat die Innenstädte längst erfasst. Im Social Web liest und sieht man immer mehr Tannenbäume und Weihnachtsmänner. Aber es zeigt sich auch: Die [...]

Previous post:

Next post: