Wie schrieb ich letzte Woche bei Nico Lumma: “… Ich freue mich, wenn hin und wieder jemand eine Vision hat. Nicht weil er dann zum Arzt muss, sondern weil er sich Gedanken über die Zukunft macht. …” Was aber heißt eigentlich “eine Vision haben”?
Bedeutung des Begriffs Vision
Ich habe Wikipedia bemüht. Dort heißt es u.a.: “Vision (lat. visio, “Anblick, Erscheinung”) steht für: das innere Bild einer Vorstellung, meist auf die Zukunft bezogen”
(Bildquelle: Flickr, tjmwatson)
Es war keine religiöse Erscheinung, die ich hatte, sondern vielmehr ein Bild einer Vorstellung, das Google+ künftig als Innovator des Social Web gelten könnte. Innovator meint, dass Google im Social Web, der Summe aller Social Media Kanäle, die Führung übernehmen kann aufgrund seiner kontinuierlichen “inneren und äußeren Erneuerung“.
Ich wähle bewusst den Konjunktiv, da inzwischen genügend Posts und Artikel rund um Google+ geschrieben wurden, bei welchen man den Eindruck gewinnen kann, dass die darin beschriebenen Vorstellungen tatsächlich eintreten werden.
Ebenfalls letzte Woche las ich, dass sich Ibrahim Evsan Gedanken um Google+ gemacht hat. Genauer gesagt hat er eine These bei bei W&V formuliert. Ich zitiere: “Mit Google Plus stehen wir vor einer Revolution. … Facebook ist auf dem Weg, immer “privater” zu werden, im Sinne von “auf den privaten Bereich” ausgerichtet. Google Plus aber hat das Potenzial, zu der Business-Anwendung schlechthin zu werden.” Dazu äußerten sich dann der eine oder andere auf der W&V Facebook-Seite sowie im Google+ Post von Frank Zimmer.
Fazit der Diskussionen: In der Regel stört man sich an der Beschreibung mit dem Begriff Revolution sowie an der immer stärker werdenden Fragmentierung der Social Network Landschaft.
Google+ als 3-Klang-Innovator im Social Web
Google kann mit seinem Einstieg in den Social Bereich die Krone des Innovators übernehmen. Dies könnte mit Hilfe eines 3-Klangs geschehen, der sich mir aus der bisherigen Diskussion um die künftige Rolle erschlossen hat.
- Kundenmanagement in Social Networks geht neue Wege – Transparenz und Persönlichkeit
- Ökosystem mit vielfältigem Leistungsspektrum – Suchmaschine, Werbung und Social Network
- Verändertes Nutzungsverhalten: Business und Privates in Einem
Kundenmanagement in Social Networks geht neue Wege – Transparenz und Persönlichkeit
Damit nehme ich die Äußerungen von Don Dahlmann auf, der letzte Woche in seinem gleichnamigen Blog u.a. schrieb: “Doch aus den Nerd-Usern sind eben auch Kunden geworden. Je mehr Dienste Google anbietet und je aggressiver diese vermarktet werden, desto mehr Menschen wollen diese auch nutzen. … Ich mag bekanntermaßen Google, daran konnte auch die Adsense-Episode nichts ändern. Aber sie hat mir, wie auch jetzt bei der Pseudonym-Debatte gezeigt, dass Google ein gehöriges Defizit in Sachen Kundenmanagement hat.”
Um dieses weltweit zu beheben, könnte Google für alle Produkte Mitarbeiter schulen, damit sie sich als virtueller Supporter in Google+ engagieren, vernetzen und sich nach und nach einen Ruf aufbauen, der in Deutschland beispielsweise Stefan Keuchel oder Carmen Hillebrand vorauseilt.
Die Folge könnte im Idealfall sein, dass Kunden von Google – Nutzer, Werbetreibende usw. – sich direkt an Mitarbeiter wenden könnten, die sich mit dem aktuellen Problem auskennen. Zudem würden damit PR-Verantwortliche sowie Führungskräfte im Engineer und anderen Bereichen des Unternehmens entlastet. Das Unternehmen würde zudem mit dem gängigen Kundenmanagement brechen, wonach sich die Nutzer ähnlich wie in einem Forum zunächst selbst helfen, bevor “irgendwann” einmal der Admin eingreift.
Denn wie sieht die Realität aus: Egal ob bei Facebook, Twitter oder einem anderen Kanal: Ein Problem taucht auf, immer mehr User äußern sich dazu und fordern eine Erklärung, Hilfe bzw. eine Lösung. Damit zeigt sich, das die Anspruchshaltung der Nutzer auch eine andere geworden ist als noch vor ein paar Jahren. Nutzer sind jetzt Kunden und Google inzwischen mehr als eine reine Suchmaschine, wie etwa der Ansatz zur Social Search via Google+ Button zeigt.
Ökosystem mit vielfältigem Leistungsspektrum – Suchmaschine, Werbung und Social Network
Google verdient zwar noch das meiste Geld mit seiner Suchmaschine, aber jeder, der mal einem Google-Vortrag gelauscht hat weiß, dass sich da noch einige andere Produkte verstecken, derer man irgendwie nicht Herr wird. Und genau dies scheinen die Jungs aus Mountain View erkannt zu haben und versuchen sich nun an deren Zentralisierung. Alle Produkte auf einen Blick darzustellen macht Sinn, weil sich der Kunde auf diese Weise sein Produkte sofort zusammenstellen kann, ob es sich nun um eine Adwords Kampagne handelt oder um die Nutzung des Google Feedreaders.
Die Zentralisierung des bisher eher dezentral angelegten Ökosystems an Produkten führt folglich auch zu einer stärkeren Nutzung und somit einer höheren Verweildauer der Kunden auf Google-Produktseiten, was dme Unternehmen nur recht sein kann. Nicht recht kann es ihm sein, wenn man als potentieller Kunde erst gar nicht um die Produkte weiß oder wie man zu diesen gelangt.
Ein weiterer Aspekt, der das googl`sche Ökosystem schon jetzt von jenem Facebooks unterscheidet: Entwickler, egal ob in- oder externe können im Vergleich zum “blauen Riesen” von Mark Zuckerberg mit attraktiveren Konditionen rechnen. Auf Dauer kann dies bei Google+ sichtbar werden und ein Grund dafür sein, dass Facebook ein gravierendes Problem bekommt. Schon jetzt kämpfen beide um die besten Köpfe…
Verändertes Nutzungsverhalten: Business und Privates in Einem
Nicht nur, dass Google+ uns vor die Frage stellt, wie wir neben ihm unsere anderen Social Profiles künftig nutzen in Anbetracht der Tatsache, “dass Zeit Geld ist“, nein, wir werden auch vor die Qual der Wahl gestellt, ob wir es beruflich oder privat nutzen. Bei mir persönlich gibt es da mittlerweile kaum noch einen Unterschied. Aber bei Vielen ist das anders. Da gibt es Facebook fürs Private, Linkedin fürs Berufliche usw.
Diese (Nicht-)Trennung sprechen ja auch Nico Lumma und Ibrahim Evsan an. Während Nico mit dem Aufkommen von Google+ die künftige Existenz von Linkedin & Co. als notwendige Business-Netzwerke bezweifelt, sieht Ibrahim (Ibo) die Trennung weiterhin zwischen Business (Google+) und Privatem (Facebook) auch künftig gewahrt.
Meines Erachtens nach können Google+ und Facebook (wie bisher auch) sowohl privat als auch beruflich genutzt werden. Es wird Unternehmensprofile geben von Google+, die es bei Facebook längst gibt. Gleichzeitig kann ich aber auch mit einem Kontakt nen Hangout starten oder ihm eine Nachricht zukommen lassen, ohne dass übrige Kreise oder Personen davon erfahren. Dieses geht auch bei Facebook inzwischen.
Die Frage, die sich meines Erachtens in diesem Zusammenhang stellt und zurzeit nicht beantwortet werden kann, ist, wie die sogenannten Generell-Interest-User Google+ in Zukunft annehmen werden. Denn um Facebook Paroli liefern zu können, muss auch auf diesem Feld etwas passieren, wenn es Google darum überhaupt geht… Eines ist jedoch klar: Google meint es mit Google+ ernst.
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